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Freitag, 7. Dezember 2012, 18:08 Uhr

91,7% für den ehemaligen Staatssekretär

Kandidat Thönnes

Olaf Harning | "Das ist ein starkes Ergebnis und ein schöner Vertrauensbeweis" - erfreut nahm der SPD-Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes vergangenen Dienstag jene 91,7% der Delegierten-Stimmen zur Kenntnis, mit denen er auf einer Parteikonferenz im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg zum sechsten Mal für den Wahlkreis Segeberg-Stormarn-Mitte aufgestellt wurde.

Susanne Danhier, Franz Thönnes, Stefan Weber und Alexander Wagner auf der Bühne

Alexander Wagner (ganz rechts) überreicht Franz Thönnes die Schiffsglocke, Susanne Danhier und Stefan Weber hatten ihn zuvor mit Schal und Socken ausgestattet (Foto: SPD)

99 von 108 Delegierten hatten der Personalie Thönnes zugestimmt, sieben "Nein"-Stimmen und zwei Enthaltungen spielten da schon fast keine Rolle mehr. Zuvor hatte der Sozialpolitiker in einer 30minütigen Rede für eine SPD-geführte Bundesregierung geworben, die Schwarz-Gelb endlich ablöse. Mehrfach wurde Thönnes dabei von Beifall unterbrochen, beispielsweise als er auf seine Mithilfe bei Schaffung und Erhalt der mittlerweile drei Mehrgenerationenhäuser im Kreis verwies.

Inhaltlich ging der Ammersbeker vor allem auf die Kinderbetreuung, fehlende Sozialwohnungen und Altersarmut ein. Dabei warf er der Bundesregierung in Hinblick auf das umstrittene Betreuungsgeld einmal mehr vor, eine "Herdprämie" eingeführt, anstatt ausreichend Krippenplätze und Bildungsangebote geschaffen zu haben. In Sachen Altersarmut forderte Thönnes zusätzliches Engagement für einen "sozialen Arbeitsmarkt" mit Lohnzuschüssen für Arbeitgeber. "Der Kampf gegen Altersarmut", so der SPD-Politiker, "beginnt beim Kampf gegen Einkommensarmut." Dabei erwähnte er allerdings nicht, dass sowohl die Rente mit 67, als auch die Hartz-Gesetze unmittelbar mit der Ausweitung des sogenannten prekären Sektors und damit mit eben jener Einkommensarmut zusammenhängen. Für beides zeichnet Thönnes mitverantwortlich.

Lang anhaltender Beifall war dem Kandidaten nach seiner Rede dennoch sicher und ließ das anschließende Wahlergebnis schon ein wenig erahnen. Unter dem Jubel der gut 100 Delegierten gratulierten die Kreisvorsitzenden Stefan Weber und Susanne Danhier dem ehemaligen Staatssekretär mit einem roten Schal und einem Paar roten Socken, damit seine Gesundheit im Wahlkampf in Fußgängerzonen und auf Plätzen erhalten bleibt. Kreis-Juso-Chef Alexander Wagner überreichte Thönnes außerdem eine Schiffsglocke - mit der der Hobby-Segler umgehend den Wahlkampf einläutete.