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Mittwoch, 22. August 2012, 10:44 Uhr

17 Millionen für Zweibettzimmer und neues Hafthaus

JVA Glasmoor wird ausgebaut

Infoarchiv Norderstedt | "JVA Glasmoor wird geschlossen" titelten wir im Juni 2008 und gaben damit eine Entscheidung des damaligen Hamburger Justizsenators Till Steffen (GAL) wieder, der den offenen Vollzug in die JVA Billwerder verlegen wollte. Seine Nachfolgerin Jana Schiedek (SPD) verkündet jetzt das genaue Gegenteil: Für 17 Millionen Euro soll der Glasmoor-Knast ausgebaut werden.

So plant Schiedek, die 1926 eröffnete Anstalt im Norderstedter Stadtteil Glashütte um ein neues Hafthaus mit 108 Plätzen zu erweitern, außerdem sollen die alten Gebäude umgebaut werden - aus den Gemeinschaftssälen für bis zu acht Gefangene sollen ausnahmslos Zweibettzellen werden. Nach Ende der Baumaßnahmen soll die JVA künftig 250 statt bisher 209 Haftplätze vorhalten, außerdem ist an die schrittweise Sanierung der denkmalgeschützten Gemäuer auch jenseits des "Innenlebens" gedacht.

Die JVA Glasmoor galt seit ihrer Gründung als eine Art "Mustergefängnis", weil hier meist die Resozialisierung der Gefangenen im Mittelpunkt stand. Während die Häftlinge noch bis 1965 im nahen Moor Torf stachen, arbeiten viele der Insassen heute in nahen Gewerbebetrieben - in der JVA Glasmoor sitzen überwiegend sogenannte "Freigänger" ein. Zwischen 1994 und 2003 bestand auf dem Gelände auch ein heftig umstrittener Abschiebetrakt, der mittlerweile zurückgebaut wurde.

Veröffentlicht in Polizei & Justiz mit den Schlagworten Glashütte, Hamburg, Jana Schiedek, JVA Glasmoor, Norderstedt