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Dienstag, 4. Oktober 2011, 17:33 Uhr

Konserviativ - konservativer - Junge Union

Junge Union: Zurück zum Atomstrom

Homepage Junge Union

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Infoarchiv Norderstedt | Nachdem die Junge Union Norderstedt das Kernkraftwerk Brokdorf vor kurzem besichtigt hat, fordert sie „eine sofortige Abkehr von den konzeptionslosen und sicherheitstechnisch unbegründeten Ausstiegsplänen in Deutschland.“

Offenbar wurde die Abordnung von den Betreibern des AKW ganz offiziell darüber informiert, dass die Folge eines übereilten Atomausstiegs in der drohenden Abhängigkeit Deutschlands von Stromimporten aus dem Ausland liegen würde und das das AKW „zu den sichersteh Anlagen weltweit“ gehört. Alles andere hätte aus dem Munde der Betreiber auch sehr verwundert. Aber deshalb muss man es ja nicht gleich glauben. Bei einem geplanten Ausstieg bis zum Jahre 2021 kann objektiverweise eher nicht von „übereilt“ gesprochen werden. Der (angenommenen) Abhängigkeit von Stromimporten kann man ohne weiteres auch die (tatsächliche) Abhängigkeit von Uranimporten gegenüberstellen. Und erst vor wenigen Wochen warf weltonline (keine Speerspitze der Anti-AKM-Bewegung) die Frage nach der Sicherheit des Kernkraftwerks auf. Und selbst die Reaktorsicherheitskommission hatte festgestellt, dass kein Reaktor gegen Flugzeugabstürze gesichert ist. Weiter führt die JU den drohenden Verlust von „rund 100 000 Arbeitsplätzen“ durch die Aufgabe der Atomenergie an. Abgesehen davon, dass im Bereich der erneuerbaren Energien ein mindestens genauso großes Arbeitsplatzpotential vorliegt, haben die jungen christdemokratischen Wilden völlig vergessen, dass tausende Hilfsarbeiter die Drecksarbeit in den Atomkraftwerken erledigen – und dabei viermal so hohe Strahlendosen abbekommen wie festangestellte. Ganz offiziell festgestellt vom Bundesumweltministerium. Verkneifen konnte sich die JU auch nicht den Hinweis auf die „teureren“ regenerativen Stromquellen. Kein Gedanke an Milliardensubventionen an die Atombranche oder die Steuerfreiheit des Brennstoffs Uran, um nur zwei Beispiele zu nennen. Und wenn denn der Atomstrom so „billig“ wäre, stellt sich die Frage, warum alleine im Zeitraum 2002 bis 2008 die Strompreise um weit über 50 Prozent gestiegen sind – trotz Atomstrom. Zum Schluss sorgt sich die JU auch noch um „den Verlust des deutschen Einflusses auf die weltweiten Sicherheitsstandards bei der Nutzung der Kernenergie“. „Deutschland wird sich energietechnisch endgültig isolieren“, so Jan Grundmann, Beisitzer im Vorstand. Genauso isoliert wie die Firma Siemens, die sich Medienberichten zufolge aus der Kernenergiebranche zurückziehen will und sich auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien konzentrieren will? Kurzum: Neben den wenigen „schlechten“ Argumenten für Atomkraft gibt es „100 gute Gründe gegen Atomkraft“.

Veröffentlicht in Kommunalpolitik mit den Schlagworten AKW, AKW Brokdorf, Jan Grundmann, Junge Union