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Sonntag, 7. Dezember 2014, 19:28 Uhr

"immer noch unterrepräsentiert"

Infoarchiv Norderstedt | Anlässlich des 20. Jahrestages des schleswig-holsteinischen Gleichstellungsgesetzes hat die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, die Itzstedterin Katja Rathje-Hoffmann, weitere Schritte zur Gleichberechtigung von Frauen gefordert. In der Union des Jahres 1994 wäre das noch undenkbar gewesen.

Katja Rathje-Hoffmann mit rotem Oberteil

Katja Rathje-Hoffmann (Foto: CDU).

"In den letzten 20 Jahren", so Rathje-Hoffmann, "haben wir in Schleswig-Holstein mit dem Gleichstellungsgesetz bereits einiges ereicht". Doch auch, wenn der Anteil von Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Dienst so hoch wie nie liege, seien Frauen dort "immer noch unterrepräsentiert." Außerdem müsse der Frauenanteil nicht nur im öffentlichen Dienst erhöht werden, sondern auch in der Privatwirtschaft. "Die freiwilligen Selbstverpflichtungen der letzten Jahre", meint die CDU-Frau, "haben gezeigt, dass nur klare rechtliche Regelungen den Durchbruch bringen." Der jüngste Beschluss der Bundesregierung in Richtung Quotierung sei daher "richtig und wichtig." Über ähnliche Äußerungen von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte sich der Unionsfraktionschef im Bundestag, Volker Kauder, kürzlich noch lustig gemacht, empfahl Schwesig, sie solle "nicht so weinerlich" sein.

Seit dem 23. Dezember 1994 ist in Schleswig-Holstein das Gleichstellungsgesetz in Kraft, um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Landesverwaltung, den Kommunen, den Sparkassen und auch den Kammern des Landes umzusetzen. 20 Jahre später ist das Gesetz auch eine Art Symbol für den inhaltlichen Wandel der Union: 1994 hatten CDU und FDP noch bis zuletzt Widerstand gegen den Gesetzesentwurf der SPD geleistet, stimmten im Landtag geschlossen dagegen. Während CDU-Politikerin Gudrun Hunecke die Frauenquote damals als "höchst unbefriedigendes Instrument" bezeichnete, verbissen sich die Liberalen sogar im Verbot der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz: "Dieses neue Verständnis des Umgangs zwischen Frauen und Männern", polterte die FDP-Abgeordnete Christel Aschmoneit-Lücke, "kann nur zu Denunziation führen".