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Donnerstag, 6. März 2014, 14:43 Uhr

Offener Brief an Landtagsabgeordnete

GEW: Sorge um Bildungsstandort

Infoarchiv Norderstedt | Die Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Segeberg, Sabine Duggen, teilte der für den Kreis zuständigen SPD-Abgeordneten Kirsten Eickhoff-Weber in einem offenen Brief mit, dass „ich und viele GEW-Mitglieder sich zunehmend große Sorgen um den Bildungsstandort Schleswig-Holstein machen.“

Duggen schilderte eine kürzlich stattgefundene GEW-Mitgliederversammlung, auf der „viele haarsträubende Berichte aus der Praxis“ zu hören waren. „In Teilen ist es echt erschütternd was da Kindern/Jugendlichen und Lehrkräften zugemutet wird.“ Sie weist in dem Brief zudem darauf hin, „dass der beschlossene Haushalt im Bildungsbereich nicht ausreicht, um die geforderten Aufgaben zu leisten.“

Dass Bildungsministerium habe mehr oder weniger offen gesagt, dass in den Gemeinschaftsschulen die Pflichtstundenzahl im kommenden Jahr um 3 Stunden gekürzt werden soll „weil nur für den Rest die Planstellenzuteilung reicht.“ Im Kreis Segeberg (wie auch in anderen Kreisen) dürften vorhandene Planstellen nur befristet besetzt werden, angeblich, weil Nordfriesland mit Lehrkräften überversorgt sei (Duggen „Erklär mir eine die Logik“). Dies hätte zur Folge, „dass Schulen im Süden des Kreises Segeberg ihre Planstellen nicht besetzen können.“ Das benachbarte Hamburg ist als Arbeitgeber weitaus Interessanter, weil die Lehrkräfte dort z.B. verbeamtet werden und somit ihre Zukunft besser planen können. Nicht zuletzt wies die GEW-Kreisvorsitzende auf den hohen Krankenstand an vielen Schulen hin. „Von Unterricht kann keine Rede mehr sein – denn wenn die Klassen aufgeteilt werden, eine Lehrkraft zwei oder mehr Klassen beaufsichtigen soll; aus Klassen verteilte Kinder auf Fluren sitzen und Bilder anmalen…ist das m.E. kein Unterricht: die Kinder werden verwahrt.“

Sabine Duggen macht klar, „dass es mich wirklich umtreibt, was in unseren Schulen abgeht.“ Sie findet es „schon ziemlich perfide und unanständig“, von Lehrkräften ohne Zusatzausbildung eine auch nur ansatzweise vernünftige „Inklusion“ zu verlangen. Sie schließt mit der Erkenntnis: „Es war schon mal besser; aber es war noch nie schlimmer.