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Freitag, 13. Juli 2012, 22:50 Uhr

Air Berlin streicht mehr als 2.000 Flüge von und nach Hamburg

Fluglärmschutz mal anders

Air Berlin-Maschine

Vier- bis achttausend Flugbewegungen weniger - das ist die Folge der Streichung mehrerer Verbindungen von Air Berlin (Foto: wikipedia/Johannes)

Infoarchiv Norderstedt | Kaum haben wir in einem Kommentar die Verringerung der Starts- und Landungen am Flughafen Fuhlsbüttel angemahnt, schon reagieren die Fluggesellschaften - oder zumindest eine: Air Berlin hat angekündigt, ab dem Winterflugplan Ende Oktober rund 2.200 Flüge pro Jahr zu streichen, in Medienberichten ist sogar von bis zu 4.000 Flügen die Rede.

Betroffen von der Entscheidung sind unter anderem Verbindungen von und nach Zürich, Barcelona, Karlsruhe und offenbar auch Nürnberg. Bis zu 4 Prozent des Passagieraufkommens und bis 5 Prozent der Flugbewegungen sind von der Streichung betroffen, verschiedene Medien berichten über einen "Einstellungsstopp", den Airport-Chef Michael Eggenschwiler als Reaktion auf die Streichungen verhängt haben soll.

Air Berlin begründet seinen Teilrückzug mit Effizienzsteigerungen und einer Anpassung seiner Kapazitäten "an den Marktbedarf". Unter anderem durch die Luftverkehrssteuer seien einige Strecken "nicht mehr rentabel zu betreiben" und würden daher "komplett aus dem Winterflugplan gestrichen". Die neue Abgabe benachteilige vor allem deutsche Fluggesellschaften und vernichte auch Arbeitsplätze an den Flughäfen. Wenig verwunderlich also, dass Air Berlin-"Chief Commercial Officer" Paul Gregorowitsch die sofortige Abschaffung der Steuer fordert. Laut Presseerklärung reduziert die Fluggesellschaft ihr Angebot ab Oktober zunächst von 220 auf 182 Flüge pro Woche.

Die Air Berlin PLC & Co Luftverkehrs KG ist laut wikipedia die zweitgrößte deutsche- und immerhin sechstgrößte europäische Fluggesellschaft. Sie beschäftigt demnach rund 9.200 MitarbeiterInnen und verfügt über eine Flotte von mehr als 130 Flugzeugen. Bis 2007 stand das Unternehmen mehrfach wegen seiner gewerkschaftsfeindlichen Haltung in der Kritik. Unter anderem wurde Air Berlin vorgeworfen, die Gründung von Betriebsräten zu systematisch zu unterbinden. Im August 2007 einigte sich die Fluggesellschaft mit der Vereinigung Cockpit und ver.di dann erstmals auf Tarifverträge für Piloten und FlugbegleiterInnen.