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Donnerstag, 16. Juni 2011, 15:23 Uhr

Werden die Schulen totgespart?

Dramatische Verschlechterung der Unterrichtsversorgung

Lehrerestreik 2010, Foto: Infoarchiv

Lehrerestreik 2010, Foto: Infoarchiv

Infoarchiv Norderstedt | Gute Nachrichten sind aus dem Kieler Bildungsministerium ohnehin nicht zu erwarten. Der zuständige Minister Dr. Ekkehard Klug sorgt eigentlich nur durch seinen putzigen Namen für Heiterkeit („Klug macht dumm!). Im Kreis Segeberg bleibt den SchulleiterInnen allerdings das Lachen im Halse stecken.

Nach dem Willen des Ministeriums sollen 51 Lehrkräfte-Planstellen gestrichen werden. Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten sind die Befürchtungen der Schulleitungen groß, dass vor allem in Gemeinschaftsschulen kaum noch Binnendifferenzierung möglich sein wird. Diese individuelle Förderung und Forderung von SchülerInnen im Klassenverbund – einem Kernstück der Gemeinschaftsschule - war der CDU/FDP-geführten Landesregierung schon immer ein Dorn im Auge. Die Angst eines Schulleiters: die Gemeinschaftsschule soll abgewickelt werden. Jenseits aller ideologischen Betrachtungsweisen: Rechnen sollte man im Ministerium schon können. Aber da fängt der Schlamassel an. Gebetsmühlenartig betet man dort den „demographischen Wandel“ und die damit einhergehenden sinkenden Schülerzahlen rauf und runter und bergründet damit die Sparmaßnamen. Landesweit soll man so auf 300 Lehrerstellen verzichten können. Auf den Kreis Segeberg heruntergebrochen sind das 51 Stellen. Doch die Schulrätin des Kreises Segeberg, Marianne Böttcher, kommt auf ganz andere Zahlen. Während Thomas Schunck, der Sprecher des Bildungsministeriums, 109 SchülerInnen weniger zählt, wird die Schulrätin in den Lübecker Nachrichten so zitiert: „Es steht fest, wir haben im Kreis Segeberg mehr Schüler als im letzten Jahr und müssen trotzdem 51 Planstellen abgeben.“ Ministeriumssprecher Schunck ficht das nicht an und ist sich sicher: „Die Unterrichtsversorgung bleibt mindestens gleich.“ Marianne Böttcher sieht das ganz anders und stellt fest, dass nur noch das Pflichtprogramm möglich sein wird. Also kein Förderunterricht, keine Unterteilung der Klassen in Lerngruppen und die verlässliche Grundschule steht auch auf der Kippe. Dass sich Leute wie Bildungsminister Klug um Kopf, Kragen und Ministersessel sparen ist kein Trost. Als Ergebnis dieser unseligen Bildungspolitik wird es nur Verlierer geben.