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Samstag, 31. Juli 2010, 12:00 Uhr

Berbig kritisiert "44-Millionen-Euro-Schau"

Infoarchiv Norderstedt | Der Fraktionsvorsitzende der Norderstedter Linken, Miro Berbig, hat die munter steigenden Kosten der Landesgartenschau (LGS) scharf kritisiert. Unter anderem in einem Beitrag für das Norderstedter Stadtmagazin äußerte Berbig sich "zornig" über die "Art und Weise, mit der die Menschen in der Stadt über die wahren Kosten der Landesgartenschau getäuscht werden".

Miro Berbig (Foto: WS)

Miro Berbig (Foto: WS)

Hauptkritikpunkt: Neben auch offiziell munter steigenden Kosten würden die Verantwortlichen zahlreiche LGS-Projekte einfach über andere Haushaltsposten abrechnen. Insgesamt, so der Linke, seien mittlerweile über 44 Millionen Euro aufgelaufen - anstatt der ursprünglich versprochenen Deckelung bei rund 18 Millionen für Bau und Durchführung des Events. So werde etwa der Ausbau des Kulturwerks aus dem Kulturetat der Stadt bestritten, außerdem habe man plötzlich gemerkt, dass man ja auch einen Parkplatz brauche, während die Luxus-Beleuchtung für den Rundweg der Gartenschau aus den dramatisch leeren Kassen des Kreises Segeberg gezahlt wird.

Dazu kommen noch EU-finanzierte Radwege, so dass nach Berbigs Rechnung schon Ende 2008 genau 26,85 Millionen Euro tatsächliche Kosten aufgelaufen, bzw. bekannt waren. Mit etwa 2 Millionen Euro kommt aber nun noch das Naturbad im LGS-See dazu, die freundlicherweise von der 100%igen Stadtwerke-Tochter ARRIBA-übernommen werden und die Abführung des Eigenbetriebes entsprechend mindern werden. Die neue Straßenführung zum Gelände (5 Mio.), ein temporärer Parkplatz (1 Mio.) und der Ankauf des Stadtparks von der Firma Potenberg (3,5 Mio.), die damit auch gleich noch von ihrer Pflicht befreit wurde, das Gelände zu renaturieren, runden das Bild ab, während die Durchführung selbst noch einmal mit 7 Millionen Euro zu Buche schlägt. Von all diesen Summen ist letztlich nur die Durchführung "gedeckt" - wenn denn 600.000 BesucherInnen kommen. Die übrigen Kosten trägt letztlich der Steuerzahler, ob nun die Kommune, das Land oder die EU zahlt. Berbig gewohnt provokativ: "Mittlerweile sind 44 Millionen aufgelaufen, was in Krisenzeiten ein noch unverantwortlicherer Luxus ist, als es zu Planungszeiten war. Geld für Schulen und Kindergärten wird nicht mehr über sein. Da macht es dann auch Sinn, für die überwiegend pensionierten Gäste der Landesgartenschau acht verschiedene Friedhöfe zu zeigen. Unsere Jugend hat so in dieser Stadt kaum Perspektiven".

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Landesgartenschau, Miro Berbig, Norderstedt, Schule, Stadtwerke