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Mittwoch, 17. November 2010, 1:00 Uhr

Kurznachrichten im November

Meldungen vom 1. bis zum 15. November 2010

Info Archiv Norderstedt | Montag, 15. November, 15 Uhr

Segeberg: Kaum Kürzungen, Protest hatte Erfolg

Die von der Kreisverwaltung, FDP und CDU geplanten Einschnitte bei der Schülerbeförderung und dem sogenannten "Geschwisterrabatt" der Kita-Gebühren sind vom Tisch, das beschloss der Kreistag auf seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Sonntag. Offenbar unter dem Eindruck von Protesten und überplanmäßigen Steuereinnahmen waren Chrisdemokraten und Liberale zuvor von ihrer bisherigen Position abgerückt und folgten damit der Argumentation von Grünen, SPD und vor allem DIE LINKE, deren Fraktionschef Heinz-Michael Kittler in den letzten Wochen mehrfach gegen die Kürzungen gewettert hatte. Während der Kreistag gegen die Stimmen der Linken und Grünen fast spontan zusätzliche 1,8 Millionen Euro für den Ausbau von Kreisstraßen bewilligte, blieb es allerdings bei den Mittelstreichungen der Volkshochschule und der Fortbildung der Schulverwaltung. Außerdem wurde die geplante Verschlechterung der "Kreisrichtlinie zur Gewährung von Beförderungsbeihilfen behinderter Menschen" lediglich aufgeschoben und soll jetzt zur Beratung dem zuständigen Fachausschuss zugewiesen werden. Die Kreisverwaltung war bisher von einem Minus von 23 Millionen Euro alleine in diesem Jahr ausgegangen. Aufgrund der letzten Steuerschätzung dürften aber rund 7 Millionen Euro zusätzlich im Kreissäckel landen, so dass es "nur" noch 16 Millionen Minus werden. "Wir sind weniger tot, als befürchtet", kommentiert FDP-Politiker Wolfgang Schnabel diese Zahlen bissig, er wehrte sich mit Händen und Füßen gegen eine nochmalige Vertagung der Haushaltsdebatte, auf der es trotz verschiedentlicher Einvernehmlichkeit hoch her ging: Weil auf einer CDU-Versammlung kürzlich der Satz gefallen sein soll, "das, was vom Kreis kommt, taugt nie etwas", gingen sich unter anderem die Fraktionsvorsitzenden Arnold Wilken (SPD) und Gottlieb Dingeldein (CDU) verbal an die Wäsche.

Sonntag, 14. November, 8 Uhr

Mehrheitswechsel in Norderstedt

Die Norderstedter SPD hat offenbar ein Problem mit ihrer Personalauswahl - die CDU mit der Demokratie: Bereits zum zweiten Mal in dieser Wahlperiode wechselt eine sozialdemokratische Stadvertreterin samt Mandat zur CDU-Fraktion und sorgt damit für einen (erneuten) Wechsel der Mehrheiten. Grund für die Entscheidung von Doris Vorphal - bei den Kommunalwahlen 2008 noch auf Listenplatz vier der Sozialdemokraten - soll dabei verletzte Eitelkeit sein. Die Politikerin hatte sich offenbar den Vorsitz im Sozialausschuss erhofft, während ihre Partei andere Prioritäten setzte und nun unter anderem dem Stadtwerkeausschuss vorsteht. Nicht nur deshalb erwartet das politische Norderstedt nun mit Spannung die nächste Sitzung der Stadtvertretung am 23. November. Nach Vorpahls Entscheidung hatte CDU-Fraktionschef Günther Nicolai umgehend die Umbesetzung aller Ausschüsse auf die Tagesordnung gebracht, weil mit einer Stimmenmehrheit in der Stadtvertretung auch die Mehrheit in den Ausschüssen erzwungen werden kann. Darüber hinaus wird nun erwartet, dass Vorpahl im Rahmen dieses Prozederes den Vorsitz des Sozialausschusses erhält. Mit dem Wechsel der SPD-Politikerin verschafft sich die Norderstedter CDU bereits zum zweiten Mal seit 2008 die Mehrheit in der Stadtvertretung, ohne dafür demokratisch legitimiert zu sein: 49,1% der Stimmen konnten CDU und FDP am 25. Mai 2008 auf sich vereinigen, 50,9% die "linken" Parteien. Dennoch wird schwarz-gelb jetzt über eine Stimme Mehrheit verfügen und zahlreiche Entscheidungen der letzten Monate angreifen. Das Verständnis der Norderstedter Wählerschaft dürfte begrenzt sein, eine Vereinbarung der Parteien, bei Übertritten mitgenommene Mandate nicht zu akzeptieren, ist überfällig.

Freitag, 12. November, 22 Uhr

Innen Minister, draußen DemonstrantInnen

Mehr als 2.000 Menschen wollen morgen in Hamburg gegen eine Konferenz der deutschen Länder-Innenminister und deren Vorhaben demonstrieren. Weil es bei dem Treffen unter anderem um eine weitere Verschärfung der Ausländergesetze gehen soll, rufen verschiedene norddeutsche Gruppen zunächst zu einer Antirassistischen Auftaktdemonstration auf, die um 14 Uhr auf dem Hachmannplatz startet. Am Abend dann geht es bei der Antirepressionsdemo gegen Verschärfungen von Strafgesetzen und den "Überwachungsstaat", Treffpunkt hierfür: 18 Uhr, Gänsemarkt. Weil Polizei und Polizeigewerkschaften, die schon seit Tagen Horrorszenarien in den einschlägigen Medien prognostizieren, während und nach der abendlichen Demonstration schwere Ausschreitungen erwarten, wurde das Schanzenviertel präventiv zu einem "Gefahrengebiet" erklärt, was der Polizei eine größere Handlungsfreiheit ermöglicht.

Freitag, 12. November, 22 Uhr

Protest gegen "Langenhorn 73"

"Bürger gegen den Bebauungsplan Langenhorn 73", so nennt sich eine Initiative, die sich derzeit gegen die geplante, nachverdichtende Wohnbebauung in der sogenannten Wulffschen Siedlung nahe Langenhorn-Markt engagiert. Weil der vor seiner Verabschiedung stehende Bebauungsplan 73 in dem Gebiet östlich der Langenhorner Chaussee und südlich des Foorthkamp statt der Bestandsgebäude mit zwei Vollgeschossen plus Dachgeschoss künftig vier Etagen plus Dach erlaubt, befürchten An- und BewohnerInnen der Siedlung eine massive Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Nach ihren Berechnungen könnten aus bislang 500 günstigen kleinen- bis zu 800 teurere große Wohneinheiten werden, außerdem erlaubt der Bebauungsplan künftig auch "der Versorgung des Gebiets dienende Läden und Gaststätten", sowie Handwerksbetriebe ohne größere Lärmentwicklung. Deshalb hat die Bürgerinitiative laut ihres Sprechers Michael Kuckhoff nun ein Bürgerbegehren beim zuständigen Bezirksamt Nord angemeldet. Statt Abriss und teurem Neubau strebt die Initiative eine klimaschonende Sanierung der Häuser "im grünen Langenhorn" an, will dafür mindestens 6.700 Unterschriften im Bezirk sammeln. Die nämlich würden reichen, um eine anschließende Abstimmung über den Bebauungsplan zu erzwingen. Gegen die Initiative spricht hingegen die sich entwickelnde Wohnungsnot in der Hansestadt: Bis zu 20.000 Mietwohnungen fehlen zur Zeit laut Stadtentwicklungsexperten, gerade einmal 500 sollten dieses Jahr gebaut werden.

Donnerstag, 11. November, 14:30 Uhr

Soziale Kürzungsliste: CDU im Kreis rudert zurück

Die im Sommer auf Drängen der CDU im Segeberger Kreistag vorgelegte (und mit Mehrheit beschlossene) Kürzungsliste - vor allem im sozialen Bereich - soll in Teilen entschärft werden. Nachdem diese Streichliste bei Betroffenen und Teilen der Opposition von Anfang an heftig kritisiert wurde, rudert nun die CDU offensichtlich zurück. Fünf Monate schob die CDU die Probleme vor sich her. Selbst im letzten Hauptausschuss am 9. November hatte die CDU noch keine abschließende Meinung zu dem Thema und setzte den Tagesordnungspunk mit ihrer Mehrheit von der Tagesordnung ab. Nur einen Tag später gab die CDU eine Pressemitteilung heraus, um sich darin selbst als treibende Kraft bei der teilweisen Rücknahme der Streichvorschläge auf zu spielen. Ein ziemlich durchsichtiges Manöver. Landrätin Jutta Hartwig wunderte sich dann nach einer Meldung der Segeberger Zeitung auch darüber, dass die CDU ihre Haushaltsvorschläge nicht schon während der Hauptausschusssitzung thematisierte, sondern dies erst auf der heutigen Kreistagssitzung tun wolle. Auf den Verlauf dieser Sitzung darf man gespannt sein.

Mittwoch, 10. November, 17 Uhr

Heimatspiegel fällt Konzentrationsprozess zum Opfer

Der Norderstedter Heimatspiegel, bis 1996 angesehene Wochenzeitung aus dem Verlagshaus Meincke und anschließend Anzeigenblättchen mit redaktionellem Teil, ist 62 Jahre nach seiner Gründung von der Flensburger Medienholding Nord geschluckt worden, unter dessen Dach auch der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) logiert. Insgesamt gibt der verwirrend strukturierte Medienkonzern mehr als zwei Dutzend Tages-, Wochen- und Sportzeitungen heraus - darunter den Holsteinischen Courier, die Schweriner Volkszeitung, die Norddeutsche Rundschau, das Stormarner Tageblatt und die Elmshorner Nachrichten. Außerdem ist der SHZ am Pinneberger Tageblatt einer Druckerei- und Verlagsgesellschaft und an Radio Schleswig-Holstein beteiligt. In der Region steht die Medienholding Nord unter anderem hinter der Umschau. Mit der Übernahme von Heimatspiegel, Heimatspiegel-Extra und den Lokalberichten für Langenhorn und Fuhlsbüttel ergänzt die Medienholding ihr Verbreitungsgebiet erheblich, die eingekauften Titel kommen auf eine Auflage von 173.000 Stück pro Woche.

Mittwoch, 10. November, 12 Uhr

Mitgliederversammlung der Flüchtlingshilfe

Zur jährlichen Mitgliederversammlung lädt heute der Norderstedter Förderverein Flüchtlingshilfe e.V. und dessen Vorsitzender Ernst Soldan ein. Neben vereinsrechtlichen Fragen soll es dabei um die Situation syrischer Flüchtlinge in Norderstedt gehen, die nicht selten über Jahre zwischen einem dauerhaften Bleiberecht und der Abschiebung in ihr Verfolgerland stehen. Los gehts um 18 Uhr im Gruppenraum des Sozialwerks in der Ochsenzoller Straße 85.

Dienstag, 9. November, 21 Uhr

Stadtvertretung: Wieder Wechsel der Mehrheit?

Mit Datum vom 08.11.2010 stellt die CDU-Fraktion für die nächste Sitzung der Stadtvertretung den Antrag, alle Ausschüsse neu zu besetzten. Das lässt vermuten, dass es wieder einen Austritt eines Mitgliedes der Stadtvertretung aus seiner bisherigen Fraktion gibt. Nach dem "Norderstedter Modell" wäre turnusmäßig mal wieder die SPD-Fraktion dran. Wer wie wohin wechselt oder mit dem Mandat alleine in der Stadtvertretung bleibt, wird sich sicher schon bald zeigen.

Montag, 8. November, 20 Uhr

Gedenken im Wittmoor

Für morgigen Dienstag, den 9. November 2010, hat der Norderstedter Verein Chaverim - Freundschaft mit Israel eine Kranzniederlegung an der KZ-Gedenkstätte Wittmoor organisiert. Neben der Vereinsvorsitzenden Heike Linde-Lembke, die sich seit Jahren um die Gedenkstätte bemüht, wollen auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) und VertreterInnen anderer Verbände und Parteien an der Kranzniederlegung teilnehmen. Sie erinnern an diesem Tag an die Einrichtung des KZ Wittmoor im März 1933, vor allem aber an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, die als Auftakt zur Vernichtung der Juden in Europa gilt. Das KZ Wittmoor war reichsweit eines der ersten seiner Art, in den Monaten nach Beginn der Nazi-Herrschaft wurden hier aber vor allem "Politische" inhaftiert, also vor allem Gewerkschaftsfunktionäre und Mitglieder von SPD und KPD. Ansprachen und Kranzniederlegung beginnen um 15.30 Uhr, die Gedenkstätte ist über den Fuchsmoorweg im Stadtteil Glashütte erreichbar.

Samstag, 6. November, 18 Uhr

40.000 "Klicks"

Heute gegen 17.30 Uhr war es soweit: Genau 40.000 Mal wurden die Kurzmeldungen des Info Archivs angeklickt. Wir sagen "Danke" und bemühen uns weiter um Medienvielfalt in und um Norderstedt!

Samstag, 6. November, 14 Uhr

Arbeitsunfall: Betriebshofmitarbeiter tot

Bei einem schweren Arbeitsunfall ist am Mittwoch ein 55jähriger Mitarbeiter des Norderstedter Betriebshofs von einer 800 Kilo schweren Metallplatte erschlagen worden. Offenbar wollte der Mann die Platte, die als Gegengewicht für Aufbauten an einem städtischen LKW befestigt war, alleine lösen und geriet dabei unter das Gewicht. Auch der schnell eingetroffene Notarzt und der Mediziner an Bord eines zwischenzeitlich auf der Kreuzung Ohechaussee/Ochsenzoller Straße gelandeten Rettungshubschraubers konnten nicht verhindern, dass der Verunglückte seinen schweren Verletzungen auf der Fahrt ins Krankenhaus Heidberg erlag. Er starb im Rettungswagen auf der Ochsenzoller Straße.

Samstag, 6. November, 13 Uhr

Kulturwerk am See powered by "Constructia lucratorilor" ...

... so nämlich heißen "Bauarbeiter" auf rumänisch. 25 Maurer und fünf Abbrecher aus Rumänien sind nämlich derzeit mit dem Aus- und Umbau des ehemaligen Kalksandsteinwerks der Firma Potenberg auf dem Gelände der Norderstedter Landesgartenschau beschäftigt, das ergab eine Begehung der Hamburger IG BAU am vergangenen Mittwoch. Damit weicht der Generalunternehmer des Bauprojekts - die Berliner Beton System Schalungsbau GmbH - möglicherweise von einer Vereinbarung mit der Norderstedter Stadtverwaltung ab, wonach für die vergebenen Arbeiten "verstärkt Unternehmen aus der örtlichen Nähe" angefragt werden sollten. Von einer solchen Zusage jedenfalls berichtete Baustadtrat Thomas Bosse dem Norderstedter Kulturausschuss per Mitteilungsvorlage vom 14. Juni diesen Jahres und beantwortete damit eine Nachfrage der Grün Alternativen Liste in Norderstedt, die auf der Baustelle des künftigen Kulturwerks am See Lohndumping befürchtete: "Trifft es zu", hatte die Ausschussvorsitzende Maren Plaschnick (GALiN) im Mai nachgehakt, "dass das mit dem Rohbau des Kulturwerks am See beauftragte Berliner Bauunternehmen "BSS - Beton System Schalungsbau GmbH" in der Region kein oder kaum eigenes gewerbliches Personal vorhält und am Kulturwerk fast ausschließlich auf den Einsatz von Subunternehmen angewiesen ist?". Tatsächlich arbeitet BSS nach Angaben von IG BAU-Branchensekretär Maik Schwaß außerhalb Berlins fast ausschließlich mit sogenannten "Sub-" oder "Nachunternehmern", die nicht selten aus Osteuropa kommen. Das sei, so Schwaß, natürlich im Grundsatz auch kein Problem, allerdings käme es bei genau diesen Firmen im Regelfall zum Unterlaufen örtlicher Tariflöhne und oft auch zu Verstößen gegen den allgemeinverbindlichen Mindestlohn am Bau - eine untere Lohnhöhe mit Gesetzeskraft. Allerdings lasse sich dies nur sehr schwer nachweisen: Selbst das für Kontrollen zuständige Hauptzollamt sei in der Regel auf Zeugen angewiesen, die den Rechtsbruch bestätigen, da die "Papierlage" in den Dumpingfirmen meist "einwandfrei" sei. Klingt irgendwie bedenklich und die "Vereinbarung über Tariftreue", die Baustadtrat Bosse als "Vertragsbestandteil bei der Auftragsvergabe" anführt, könnte sich am Ende als Luftnummer erweisen.

Donnerstag, 4. November, 17 Uhr

HSH-Nordbank-Affaire: Razzia im Nordport-Tower

Erst vor wenigen Wochen verkündeten Investor LUCRUM und die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (egno) den Bau des dritten Nordport-Towers - wegen der großen Nachfrage nach Büros in den Türmen. Nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts ziehen aber auch Mieter aus, oder ... zumindest einer: Wegen der sogenannten "HSH-Nordbank-Affaire" soll es der im Mittelpunkt staatsanwaltlicher Ermittlungen stehenden Prevent AG derart schlecht gehen, dass sie ihr Büro im "Südportal 1" zum Jahresende schließt. Eben jenem Büro hatten am Mittwochmorgen Staatsanwälte und PolizistInnen einen längeren Besuch abgestattet: Zeitgleich mit mehreren Privatwohnungen von Prevent-Bossen, sowie weiteren Büros in Hamburg und München durchsuchten sie auch die Niederlassung auf dem Nordport-Gelände. Dem bislang schnell wachsenden Unternehmen wird vorgeworfen, im Auftrag des umstrittenen HSH-Nordbank-Managers Dirk Jens Nonnenmacher Mitarbeiter der Bank bespitzelt- und ihnen teilweise sogar belastende Unterlagen untergeschoben zu haben - darunter "kinderpornographische Schriften". Auf diese Weise soll sich der Nordbank-Chef - so der Verdacht - unliebsamer Mitarbeiter entledigt haben. Pikant ist der Vorgang aber nicht nur wegen des Vorwurfs an sich, sondern auch in Hinblick auf die Verdächtigen: Die Prevent AG setzt sich fast ausschließlich aus ehemaligen Geheimdienstlern und ranghohen Polizisten zusammen. Unternehmensgründer Thorsten Mehles etwa arbeitete früher unter anderem als Leiter der Abteilung Organisierte Kriminalität bei der Hamburger Polizei, Hamburgs ehemaliger Innensenator Udo Nagel ist bei Prevento beratend tätig. Laut Abendblatt finden sich außerdem die ehemalige Frankfurter Oberstaatsanwältin Hildegard Becker-Toussaint, Ex-BND-Boss August Hanning und zahlreiche weitere ehemalige Soldaten, Psychologen, Geheimdienstler und LKA-Beamte auf den Gehaltslisten des Sicherheitsunternehmens, das in der Hansestadt mit "Tochter" Validd auch über ein Forensik-Unternehmen verfügen soll - guter Stoff also für Verschwörungstheoretiker.

Dienstag, 2. November, 11 Uhr

Kreis-SPD: Kein Verkauf der AKN

Das allzu Laute nachdenken der Landesregierung über den Verkauf der AKN-Anteile, veranlasste KommunalpolitikerInnen der SPD aus dem Kreis Segeberg zu einem Besuch des Eisenbahnunternehmens in Kaltenkirchen. Fazit des SPD-Sprechers Horst Oswald: "Wünschenswert erscheint uns - weil mit weiteren Verbesserungen verbunden - eine S-Bahn-Anbindung vom Hauptbahnhof Hamburg bis Kaltenkirchen - natürlich durchgeführt durch die AKN. Ein Verkauf der Anteile durch die Landesregierung steht gegen die Interessen der Menschen auf den Entwicklungsachsen. Die SPD im Kreis Segeberg wird diese scheinbare Maßnahme zur Haushaltskonsolidierung nicht still akzeptieren, sondern sich dafür einsetzen, die AKN zu einem zukunftsfähigen Verkehrsmittel zu entwickeln."

Dienstag, 2. November, 11 Uhr

AKW-NEE: Großdemo in Dannenberg

Die Vorbereitungen auf die bundesweite Großdemonstration am Samstag, den 6. November 2010 in Dannenberg laufen auf Hochtouren. Diese Veranstaltung ist der Auftakt zu Protest- und Widerstandsaktionen gegen den diesjährigen Castortransport. Die Anti-AKW-Bewegung hat durch den Beschluss der Bundesregierung, die Laufzeiten der Kernkraftwerke zu verlängern, wieder enormen Zulauf bekommen. Die Anmeldungen und Rückfragen bei den OrganisatorInnen lassen auf eine sehr große TeilnehmerInnenzahl schließen. Am Freitag, 5. November 2010 soll der Castortransport im französischen La Hague starten, am 6. November die deutsche Grenze überfahren und am Sonntag, 7. November, in Lüneburg ankommen. Von dort soll die letzte Schienenetappe nach Danneberg erfolgen, bevor dort die Castoren auf Straßentieflader zum Zwischenlager gefahren werden sollen. in der Vergangenheit kam es jedoch meist zu massiven Verspätungen, da es AtomkraftgegnerInnen immer wieder gelang, den Transport unterwegs aufzuhalten.
Auf der Großdemo (mit Zeltlagern, Volxküchen, Livemsuik und Kundgebungen) wird es also eher nicht zu Blockadeaktionen kommen. Wer sich daran beteiligen möchte, sollte noch über das Wochenende hinaus vor Ort bleiben. Alle aktuellen Infos gibt es hier.

Montag, 1. November, 21 Uhr

Berliner Compagnie in Pinneberg

Eine Aufführung der Berliner Compagnie am Mittwoch in der Pinneberger Christuskirche bewerben derzeit die DGB-Gewerkschaften der Region, der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein und das örtliche Friedensnetzwerk. Mit dem Stück Die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch werden zahlreiche Fragen zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan aufgeworfen; Fragen, die sich viele stellen, die aber von den Verantwortlichen nur ausweichend oder gar nicht beantwortet werden. Aus dem Veranstaltungsflyer: "50 000 Tote in Afghanistan - von Oktober 2001 an, seit die ersten Bomben fielen, bis Ende 2007. Seltsame Befreiung von Terror, die wieder nur als Terror daherkommt ... Ist, was als "Krieg gegen den Terror" ausgegeben wird, in Wahrheit ein Eroberungskrieg? Und geht es im Grunde um die Beherrschung ressourcenreicher Regionen sowie um eine geostrategisch vorteilhafte militärische Aufstellung der USA gegenüber Russland, China und dem Iran? Spielen Schröder/Merkel in Afghanistan nicht längst den Pudel wie weiland Tony Blair im Irak? Und produzieren diese Bush-Kriege nicht wieder neuen und größeren Terror? Wird also Deutschlands Sicherheit nicht am Hindukusch eher aufs Spiel gesetzt?". Die Vorstellung in der Christuskirche, Bahnhofstraße 2 in Pinneberg beginnt um 20 Uhr. Karten zum Preis von 10 Euro gibt es an der Abendkasse oder bei Margret Radel, Vorsitzende des Norderstedter ver.di-Ortsvereins. Sie ist unter der Rufnummer 0179 - 563 36 42 erreichbar.

Montag, 1. November, 17 Uhr

SPD Segeberg setzt Energiekonferenzen fort

Am 10. November 2010 informiert der SPD-Kreisverband Segeberg im Hartenholmer Gasthof zur Linde interessierte Mitglieder aus den Kommunen über Fragen der Konzessionsverträge mit Energieerzeugern. Die Veranstaltung ist als Fortsetzung der drei öffentlichen Energieveranstaltungen von Kreispartei und Kreistagsfraktion geplant, Fachreferent wird Detlev Palm vom Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) sein. Nach Vortrag und Diskussion mit ihm werden SPD-Vertreter aus drei Gemeinden über Beispiele aus der kommunalen Praxis sprechen: Werner Schulz (Bürgermeister von Trappenkamp) wird über das kommunale Gemeindewerk und dessen Energieversorgung berichten, Helmut Thran und Stefan Richter (Itzstedt) informieren über Biomasseheizwerk und Biogasanlage im Ort, während der Kreisvorsitzende Horst Ostwald als Vorsitzender des Henstedt-Ulzburger Umwelt und Planungsausschusses das Energiemanagement der "Großgemeinde" erläutert. Die Veranstaltung (nur für Mitglieder) beginnt am 10. November um 19 Uhr.

Montag, 1. November, 8 Uhr

Kreisliga-Trainer kritisiert Rassismus

Der Trainer der Kreisliga-Fußballer von Fetihspor Kaltenkirchen, der ehemalige Bundesliga-Profi Björn Dreyer, hat über das Internet-Portal Sport-Nord scharfe Kritik am Verhalten der Schiedsrichter im Kreis Segeberg geübt: "Für einen türkischen Verein ist es oftmals so", erklärt Dreyer, "dass er nicht nur gegen elf gegnerische Akteure spielt, sondern auch gegen den Schiedsrichter". Man merke häufig, "dass die Leute einfach keinen Bock auf uns haben". Dann allerdings langt der Fußballer, der seine Schuhe unter anderem für den SC Freiburg schnürte, kräftig hin: Er habe das Gefühl, viele Schiedsrichter hätten zu Hause nichts zu sagen, würden so den Fußballplatz nutzen, um einmal Macht auszuüben - eine reichlich überzogene Polemik. Fetihspor spielt derzeit in der Spitzengruppe der Kreisliga Segeberg um den Aufstieg in die Verbandsliga.

Hier gehts zu den Meldungen vom 16. bis zum 31. Oktober 2010.