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Samstag, 25. April 2015, 20:25 Uhr

Kapitulation vor der Energielobby oder Fracking-Verhinderung?

Franz Thönnes im Dialog mit Leezener Bürgern - und der Realität

Teil eines Protestschildes gegen Fracking im Auenland mit Anti-Fracking-Symbol

"Stop Fracking" - Nicht nur im Auenland wehren sich Menschen gegen die umstrittene Methode zur Erdöl- und Erdgasförderung.

Infoarchiv Norderstedt | Als "Kapitulation vor der Energie-Lobby" bezeichnete ARD-Journalist Jürgen Döschner kürzlich das Gesetzes-Paket der Großen Koalition zur Fracking-Technologie. Doch SPD-Politiker Franz Thönnes verteidigt die neue Regelung, sieht darin ein "faktisches Verbot". Am 28. April stellt er sich in Leezen der Diskussion.

"Fracking-Erlaubnisgesetz" nennen es die Grünen, auch DIE LINKE, zahlreiche Parlamentarier aus CDU und SPD und sämtliche Umweltverbände lehnen es ab. Dennoch betont der Segeberger Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes die "klaren und strengen Begrenzungen", des Anfang April beschlossenen Fracking-Gesetzes der Bundesregierung und behauptet: Die umweltgefährdende Förderung von Erdgas durch Fracking sei nun faktisch verboten.

"Umweltgefährdendes Fracking verhindern! Natur und Menschen schützen!"

 

Unter diesem Motto lädt Franz Thönnes am 28. April ins Hotel Teegen, Heiderfelder Straße 5-7 in Leezen. Los geht´s um 18.30 Uhr, es besteht ausreichend Raum für Fragen und Diskussion.

Weil es daran nicht nur in seiner Partei, sondern vor allem auch in den von Fracking-Vorhaben betroffenen Regionen erhebliche Zweifel gibt, löst Thönnes jetzt ein Versprechen ein und stellt sich in Leezen ein zweites Mal der Diskussion. Bereits im Oktober 2014 hatte der SPD-Parlamentarier genau dort zum Dialog geladen, wo sich das sogenannte "Erlaubnisfeld Leezen" erstreckt - eine Fläche für Erdgas- und Erdölbohrungen im Fracking-Verfahren, an der ein norwegisches Unternehmen bereits vertieftes Interesse bekundet hat. Damals informierte Thönnes über die Eckpunkte des geplanten Gesetzes und bekam von den 150 Teilnehmern reichlich Fragen mit auf den Weg, die er jetzt beantworten will.

Unter dem Motto "Umweltgefährdendes Fracking verhindern! Natur und Menschen schützen!" lädt er deshalb am 28. April ins Hotel Teegen, will dort zusammen mit dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Matthias Miersch, über die Folgen des Gesetzes informieren und sich weiteren Fragen stellen.

Unter "Fracking" (zu deutsch: "aufbrechen", "aufreißen") versteht man eine umstrittene Methode der Energiegewinnung, bei der meist Erdöl oder Erdgas durch das hydraulische Aufbrechen tiefer Gesteinsschichten gewonnen werden. Dabei wird eine mit chemischen Zusatzstoffen versetzte Flüssigkeit unter hohem Druck in die Lagerstätten gepresst, um die Durchlässigkeit des Gesteins zu erhöhen. Umweltverbände fürchten, dass Fracking das Grundwasser belastet und zu erheblichen Gesundheitsschäden führt. So wurden in den USA bereits Fälle von verunreinigtem Trinkwasser nachgewiesen, die dort eingesetzten Chemikalien können schwere hormonelle Störungen und Krebs verursachen.

Trotz dieser Kritik erlaubt der schwarz-rote Gesetzentwurf das Fracking jetzt - bis zu einer Tiefe von 3.000 Metern. Unter allerdings erheblichen Auflagen und Vetomöglichkeiten von Behörden und Ländern könnten schon ab dem Jahr 2019 kommerzielle Fracking-Projekte genehmigt werden. Neben verschiedenen Unions- und FDP-Politikern hatte sich auch Bundeswirtschaftsminister und SPD-Parteichef Sigmar Gabriel mehrfach für die partielle Erlaubnis von Fracking stark gemacht. Neben den Betroffenen im "Erlaubnisfeld Leezen" dürfte das auch bei der Bürgerinitiative Frackingreies Auenland nicht eben für Begeisterung sorgen.

Veröffentlicht in Energiepolitik mit den Schlagworten Fracking, Franz Thönnes, Leezen, SPD

Ein Kommentar zu diesem Artikel

07.05.2015, 10:03 Uhr FalmineThönnes treibt Fracking ins Land - wetten, dass?

In Schleswig-Holstein will kein vernünftiger Mensch die Gasfördermethode Fracking! Im Gegenteil: Alle hoffen, dass Fracking bundesweit verboten wird!
Das berührt den Bundestagsabgeordneten Thönnes jedoch nicht. Oder gab es in Leezen einen vom Saulus zum Paulus gewandelten Franz Thönnes? Ganz Funktionär der arbeitgeberfreundlichen Gewerkschaft IG BCE, wird er dem Fracking-Förder-Gesetz zustimmen. Wie alle Bundestagsabgeordneten der GroKo.
Da hilft nur eines: Ihn nie mehr zu wählen!