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Donnerstag, 30. Januar 2014, 10:00 Uhr

Herzlich willkommen!

Erste Einbürgerungsfeier in Norderstedt

Die 16 "Neuen", Foto: Infoarchiv

Die 16 "Neuen", Foto: Infoarchiv

Hans-Georg (Felix) Becker | Gestern fand die erste „Einbürgerungsfeier“ in Norderstedt statt. Menschen aus neun Nationen nahmen im Plenarsaal die entsprechenden Urkunden, überreicht von Landrätin Jutta Hartwieg, entgegen.

Bisher fanden diese Ereignisse im Kreis Segeberg statt. Diesmal fiel die Wahl auf Norderstedt, weil die Einzubürgernden überwiegend in Norderstedt wohnen. Je eine Person kam aus Bad Bramstedt bzw. Henstedt-Ulzburg. Nach einer „musikalischen Einstimmung“ richtete die Landrätin einige Worte an die neuen StaatsbürgerInnen. Sie begrüßte außerdem die anwesende Politprominenz, bestehend aus Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, Bad Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach sowie Henstedt-Ulzburgs amtierende Bürgermeisterin Elisabeth v. Bressensdorf.

Landrätin Jutta Hartwieg, Foto: Infoarchiv

Landrätin Jutta Hartwieg, Foto: Infoarchiv

Hartwieg hieß die Einbürgerungsbewerber „herzlich willkommen in der BRD, dem Land Schleswig-Holstein und dem schönen Kreis Segeberg“ und hob hervor, dass sie für die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung wichtig seien: „Deutschland braucht sie Alle.“ Sie wies ausdrücklich auf die Möglichkeiten des Mitentscheidens hin und ermutigte die Einzubürgernden, das Wahlrecht wahrzunehmen.

Nachdem von einem Mitarbeiter der Einbürgerungsbehörde des Kreises Segeberg das verpflichtende „Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung“ verlesen wurde, überreichte die Landrätin die Urkunden. Die einzelnen BewerberInnen gaben dazu zusätzlich ein Bekenntnis ab, dass er bzw. sie das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achtet und alles unterlassen wird, was der Bundesrepublik Deutschland schaden könnte. Diese Bekenntnisse waren nur zwei der Voraussetzungen, die für die Anspruchseinbürgerung zu erfüllen waren.

Rodomira Nürnberger aus Bulgarien erhält ihre Urkunde, Foto: Infoarchiv

Rodomira Nürnberger aus Bulgarien erhält ihre Urkunde, Foto: Infoarchiv

Die aus Rumänien, Indien, Ecuador, Italien Schweden, Kroatien, Polen, Georgien und Bulgarien stammenden Menschen nahmen die Urkunden und eine Ausfertigung des Grundgesetzes, teilweise mit einer gehörigen Portion Aufregung, entgegen. Zwei Familien mit je zwei Kindern waren unter den Neubürgern, was die Landrätin zu der Aussage veranlasste: „Damit haben wir alleine heute schon zwei Familien, in denen vier Grundgesetze vorhanden sind.“ Abschließend wurde die Nationalhymne am Klavier gespielt und – mehr oder weniger – gesungen. Danach gab es Kaffee.

Man kann zu der Migrationspolitik in diesem Land – mit all ihren Facetten – und dem Staatsbürgerschaftsrecht stehen wie man will, für viele der Menschen, die gestern Ihre Einbürgerungsurkunden in Empfang nahmen, war es ganz offensichtlich ein bewegender und wichtiger Tag in ihrem Leben. Obwohl sie schon lange in Deutschland leben, wurden sie in ihrem Wunsch, ein mit allen Rechten ausgestatteter Teil unserer Gesellschaft zu werden, auch öffentlich wahrgenommen und mit dem Beifall aller Anwesenden bedacht. Herzlich Willkommen!