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Mittwoch, 12. März 2003, 1:00 Uhr

Aus für Stielow ?

Französischer Konzern vernichtet 50 Arbeitsplätze in Norderstedt

Info Archiv | Die Belegschaft der Firma Stielow fürchtet das Schlimmste: Aufgrund einer "strategischen Entscheidung" vernichtet der fanzösische Mutterkonzern Neopost S.A. etwa 50 der 115 Arbeitsplätze bei dem Hersteller von Postbearbeitungssystemen am Kösliner Weg.

Noch im vergangenen Jahr, als sich der ehemalige Inhaber des Unternehmens aus dem Geschäft zurückzog und die Stielow-Gruppe nach Frankreich verkaufte, verbreitete Jörn Peter Stielow Optimismus: "Mit dem Verkauf an Neopost legen wir die Zukunft der Stielow-Gruppe in die Hände eines finanzstarken und bewährten Partners. Dies wird auch weiter positive Entwicklung für die Firmengruppe sichern. (...) Ein Schritt, der langfristig für Kontinuität und sichere Arbeitsplätze sorgen wird." Doch was den 115 Beschäftigten in Norderstedt in der vergangenen Woche auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt wurde, wich ein wenig von den einstigen Versprechen ab: 50 Jobs sollen künftig gestrichen, bzw. in die Niederlande verlagert werden, die Betroffenen bekommen die Gelegenheit, künftig in einer Niederlassung von Neopost in Drachten zu arbeiten.

Doch das will effektiv niemand - kein Wunder, dass der Geschäftsführer der Norderstedter Niederlassung hart angegangen wurde. Beschäftigte sollen Wolfgang Würst während der Versammlung unter anderem als "Lügner" beschimpft haben. Belegschaft und Betriebsrat befürchten über die aktuelle Maßnahme hinaus, dass Neopost mit der Teilschließung nur den ersten Schritt zur Zerschlagung des einstigen Konkurenten vornimmt. Während man in Frankreich noch von "strategischen Gründen" für die Arbeitsplatzvernichtung in einem gesunden Unternehmen spricht, befürchten nicht wenige die komplette Abwicklung des über 90 Jahre alten Traditionsunternehmens in Norderstedt. Der Betriebsrat verhandelt jetzt zunächst über einen Sozialplan für die Betroffenen.