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Mittwoch, 3. November 2010, 1:00 Uhr

AKW-NEE: Massenproteste im Wendland

In Dannenberg werden mehr als 30.000 DemonstrantInnen erwartet

Von Hans-Georg Becker und Olaf Harning | Das Spektrum der Segeberger TeilnehmerInnen reicht dabei von bürgerlichen Aktivisten über "klassische Grüne" bis hin zu linksalternativen Gruppen. So war ein vom Kreisvorstand der Bündnis90-Grünen gecharterter Bus in kurzer Zeit ausgebucht. Darüber hinaus reisen zahlreiche TeilnehmerInnen mit Bus und Bahn oder in Fahrgemeinschaften mit PKW´s an. Insgesamt erwarten die OrganisatorInnen am Samstag mehr als 30.000 DemonstrantInnen in Dannenberg. Im Vorfeld des Transports sorgte ein Aufruf zum sogenannten "Schottern" für Aufregung: Fast 1.500 Menschen bekundeten mit ihrer Unterschrift, sie würden sich an der Unterhöhlung der Schienen beteiligen, auf denen der Castor nach Dannenberg rollen soll. Wohl mehr ein provokativer Akt, den die Staatsanwaltschaft jedoch überaus ernst nahm und gegen alle Unterzeichner Verfahren einleitete. Ob auch gegen die "Gründer" des "Gleisbauunternehmens" Schotter & Söhne ermittelt wird, ist hingegen bislang nicht bekannt. Neben der Teilnahme an den Massenprotesten haben Anti-AKW-AktivistInnen nach langer Zeit auch wieder in der Region plakatiert, beispielsweise in Norderstedt (siehe Foto). Die von der schwarz-gelben Bundesregierung gegen eine breite Mehrheit der Bevölkerung beschlossene Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke scheint die gesamte Szene wachgerüttelt zu haben.

Und so soll sich der Castor-Transport ins Wendland bewegen: Am Freitag, den 5. November soll der Castortransport im französischen La Hague starten, am 6. November die deutsche Grenze überfahren und am Sonntag, 7. November, in Lüneburg ankommen. Von dort soll die letzte Schienenetappe nach Danneberg erfolgen, bevor dort die Castoren auf Straßentieflader zum Zwischenlager gefahren werden. In der Vergangenheit kam es jedoch meist zu massiven Verspätungen, da es AtomkraftgegnerInnen immer wieder gelang, den Transport unterwegs aufzuhalten. Auf der Großdemo (mit Zeltlagern, Volxküchen, Livemsuik und Kundgebungen) wird es also eher nicht zu Blockadeaktionen kommen. Wer sich daran beteiligen möchte, sollte noch über das Wochenende hinaus vor Ort bleiben. Alle aktuellen Infos, auch zur Anreise nach Dannenberg, gibt es hier.

Der Friedrichsgaber Weg im November: Castor blockieren!

Veröffentlicht in Energiepolitik mit den Schlagworten Norderstedt